Alle Kandidat*innen aus: Düsseldorf I

Alle Antworten aus: Düsseldorf I

Für was haben Sie sich als Jugendliche oder Jugendlicher engagiert?

Markus Herbert Weske

Meine ersten politischen Gehversuche waren solche im wahrsten Sinne des Wortes und nicht ganz freiwillig: Meine Schwester musste auf mich aufpassen und hatte mich notgedrungen im Gepäck; so wanderte ich seit Anfang der 1980er Jahre bei den großen Friedensdemonstrationen und Ostermärschen mit. Mit 15 trat ich dann bei den Falken ein, um genau zu sein nach meinem ersten Zeltlager (inzwischen sind es etwas über 30). Als Vertreter der Falken durfte ich dann Anfang der 1990er im Jugendringvorstand mitarbeiten. Meine Schwerpunkte waren der Aufbau des Jugendringes in Düsseldorfs Partnerstadt Chemnitz und der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. 1991 gründeten wir gemeinsam mit vielen anderen Organisationen den Düsseldorfer Appell, dessen erster Sprecher ich war. Wir organisierten auf der Kö die Lichterkette gegen rechte Gewalt und bauten das Fan-Projekt mit der Unterstützung der Toten Hosen auf, durch deren Hilfe damals über 500.000 DM dem Düsseldorfer Appell zur Verfügung standen.

Mona Neubaur

Ich habe mich im Kinder- und Jugendtheater engagiert, vor allem mit Kindern aus nicht ganz einfachen Verhältnissen zu Hause. Und das war eine richtig gute Erfahrung: Dadurch, dass sie in „andere Rollen schlüpfen“ konnten, wurden sie mutiger und haben sich selbst mehr zugetraut. Denn darum geht es doch im Umgang mit Jugendlichen und jungen Menschen: Ermutigen, vertrauen, unterstützen und das alles in einem Rahmen, der den Teamgeist stärkt und gemeinschaftliche Regeln entwickelt. Ich persönlich kann es nur empfehlen sich im Kinder- und Jugendtheater zu engagieren. Auch weil die „Premieren-Partys“ echt legendär waren!

Nina „Knappy“ Knappmeyer

Ich habe böse Menschen ferngehalten und Kinder vor Alkohol geschützt, indem ich Bier trinkend auf Spielplätzen saß. Sehr effizient!

Olaf Lehne

Politik, Sport (Reiten, Fahrrad fahren, Ski laufen)

Paula Maria Hovestadt

Ich habe mich vor allem dafür stark gemacht, dass Kinder und Jugendliche in der Politik stärker beteiligt werden. Zudem habe ich im Rahmen meiner Zeit als Sprecherin des Kinder- & Jugendrates NRW eine Plakatkampagne gegen Rassismus und für mehr Toleranz organisiert und Informationsveranstaltungen mit jungen Kandidat*innen zur Landtagswahl 2017 durchgeführt.
Ein weiteres Highlight war die Durchführung der U18 Wahl des Jugendrings an meiner Schule. Damals hab ich meinen Politiklehrer gefragt, ob er mich bei der Umsetzung unterstützt. Vielleicht hast du ja auch Lust bei dir an der Schule oder im Jugendzentrum eine U18 Wahl zu organisieren.

Rainer Matheisen

Ich habe in der Schulzeit als Klassensprecher die Interessen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler vertreten. Außerdem habe ich in Schülervertretung die Kasse verwaltet. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Wir hatten einen doppelt so hohen Kassenbestand wie vorher und dennoch mehr Aktionen und Veranstaltungen organisieren können.

Was ist aktuell die größte Herausforderung für junge Menschen?

Markus Herbert Weske

Junge Menschen haben in den vergangenen zwei Jahren eine Krisenzeit durchgemacht. Vergessen wir nicht: Jugend ist kein Trainingslager für das Erwachsenwerden. Es ist eine Lebensphase, in der jeder junge Mensch einen Schatz an Erfahrungen und an Erinnerungen sammelt, die durch nichts, was später noch kommen mag, aufgewogen wird.
Erst wenn man das bedenkt, kann man ermessen, wie groß der Verzicht ist, den Jugendliche und junge Erwachsene geleistet haben. Deshalb sind wir es der jungen Generation jetzt schuldig, ihre Zukunft, ihre Hoffnungen, ihre Probleme und ihre Erwartungen in den Mittelpunkt zu stellen. Genau das will ich tun.
Den meisten jungen Menschen ist der Umwelt- und Klimaschutz sehr wichtig, und sie möchten in einer gerechten und solidarischen Gesellschaft leben. Aber ihre Alltagssorgen kreisen um Bildung und Ausbildung sowie um bezahlbares Wohnen und Mobilität. Manchmal ist Politik auch relativ einfach. Wenn wir dafür sorgen, dass sich die Hoffnungen der Jugendlichen erfüllen, dann lösen wir die wichtigsten Probleme unseres Landes.

Olaf Lehne

Ordentliche Ausbildung, Beruf, Klimaschutz, Rente, Sicherheit

Wie soll Schule in fünf Jahren in NRW aussehen?

Marcel Dieter Nowitzki

Von der kostenlosen Kita über eine gemeinsame Schule für alle bis zur Ausbildungsgarantie – alle haben das Recht auf eine gute Bildung. Die Pandemie hat die Schwächen unserer maroden Bildungslandschaft offengelegt. Es ist Zeit für eine Bildungspolitik, die Schulen besser ausstattet – mit genügend Personal und einer digitalen Infrastruktur, die krisenfest ist. Statt Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasium wollen wir eine gute Gemeinschaftsschule für alle von der ersten bis zur zehnten Klasse schaffen. Der Ganztag mit kostenlosem Mittagessen und individueller Förderung für alle ist das Ziel – ohne zusätzliche Hausaufgaben und Nachhilfe. Ebenso wie die Schulforschung und die Bildungswissenschaft wollen auch wir das unzureichende System der Ziffernnoten überwinden. An ihre Stelle sollen individuelle Beurteilungen treten, die Fähigkeiten beschreiben und Lernfortschritte berücksichtigen. Leistungsbewertung muss der Lernförderung dienen, nicht der Beschämung und Bestrafung.

Markus Herbert Weske

Alle Kinder und Jugendlichen müssen alle Chancen haben! Damit es in der Bildung aber gerecht zu geht muss Bildung kostenlos sein – von der Kita bis zur Uni. Ob ein Kind in die Kita geht oder in der Schule ein warmes Essen bekommt, darf eben nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Damit Bildung in den Schulen überhaupt stattfinden kann, brauchen wir ausreichend Lehrerinnen und Lehrer. Aber gerade an den Grundschulen herrscht oft Personalmangel. Vor allem, weil eine Grundschullehrerin über 600,- Euro weniger verdient als ihre Kollegin am Gymnasium. Das ist ungerecht und das will ich ändern.

Paula Maria Hovestadt

Wir setzen uns für ein modernes Schulsystem ein, welches Schüler*innen individuell und chancengerecht fördert und fordert.
Der erste Schritt dahin ist die konsequente Einführung von Gemeinschaftschulen bei der Schüler*innen bis zur 9. Bzw. 10. Klasse gemeinsam lernen. Dabei werden sie nicht nur von Lehrkräften begleitet, sondern auch von Schulsozialarbeiter*innen, Psychologe*innen und Sonderpädagog*innen. Die Klassengröße soll auf einen Durchschnitt von 20 Schüler*innen verkleinert werden.
Ein weiterer wichtiger Teil ist die umfassende Digitalisierung der Bildung. Zum einen sollen Schüler*innen ab der Sekundarstufe I mit einem digitalen Endgerät ausgestattet werden. Zum anderen setzen wir uns für eine funktionierende digitale Infrastruktur, sowie eine umfassende Unterstützung von IT-Administratoren und Medienberater*innen an den Schulen ein.

Was werden Sie im Bereich Kinderschutz/Prävention sexualisierter Gewalt tun?

Marcel Dieter Nowitzki

Sexualisierte Gewalt ist und bleibt leider ein wichtiges Thema, welches bisher von der institutionalisierten Politik nicht die Aufmerksamkeit erhält, welche es verdient. Nicht nur, aber auch in Jugendverbänden, sollte breit angelegte und gut vernetzte Präventionsarbeit durch ausgebildete Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen dauerhaft stattfinden. Zusätzlich müssen auch die Hilfestrukturen für Opfer sexualisierter Gewalt ausgebaut und sicher und dauerhaft finanziert werden. Dazu gehören unter anderem Jugendberatungsstellen oder Frauenhäuser.

Olaf Lehne

In diesen Bereichen besteht dringender Handlungsbedarf. Genau deshalb haben wir als CDU in den letzten Jahren den Kinderschutz in NRW gestärkt u.a. mit dem neuen Kinderschutzgesetz. Als Vater von zwei Töchtern freue ich mich sehr, dass das neue Kinderschutzgesetz in den Landtag NRW eingebracht wurde. Im Rahmen des Gesetzes investieren wir bereits in diesem Jahr 53 Millionen Euro, in den folgenden Jahren je über 85 Millionen Euro. Wir stellen das zu schützende Kind in den Mittelpunkt und werden ein lückenloses Sicherheitsnetz aufbauen. Mit dem Haushalt 2022 steigern wir die Mittel für die Polizei um 206 Millionen Euro. Finanziert werden hiermit zusätzliche Stellen in den Bereichen der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Cyberkriminalität. Auch in der nächsten Wahlperiode möchte ich mich gemeinsam mit der CDU für den Schutz unserer Kinder einsetzen!

Rainer Matheisen

Für mich ist klar, Kinder sind unsere Zukunft! Deshalb ist es wichtig, ihre Chancen von klein auf zu fördern und sie auch unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu unterstützen. Zugleich sind sie die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die unsere Hilfe und unseren Schutz benötigen. Leider werden Kinder und Jugendlichen zu oft Opfer von Ausgrenzung, rassistischer oder diskriminierender Vorfälle sowie von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Wir haben deshalb ein starkes Kinderschutzgesetz auf den Weg gebracht und haben ein ambitioniertes und umfassendes Handlungs- und Maßnahmenkonzept zur Verbesserung des Kinderschutzes vorgelegt, das unter anderem die erfolgreiche Einrichtung der Landesfachstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ umfasst. Wir dürfen auch weiterhin nicht müde werden uns mit aller Kraft schützend vor unsere Kinder und Jugendlichen zu stellen.

Welchen Aspekt des Klimaschutzes, den Ihre Partei verpennt hat, möchten Sie im Landtag als erstes angehen?

Nina „Knappy“ Knappmeyer

Ich bin der Ansicht, dass der Klimawandel schon wieder out ist, aber wir sollten unbedingt wieder mehr für Wirtschafts- und Lobbyinteressen tun! Kohle- und Rüstungslobby sollen derzeit wieder in sein. Der Arbeitsplatz von RWE könnte auch dein Arbeitsplatz werden! ZukunftsSmiley

Bildung, Arbeitsmarkt, bezahlbarer Wohnraum – wie kann Ihre Partei die gleichen Chancen und Zugänge für alle Menschen garantieren?

Mona Neubaur

Unser Motto lautet: Solidarität und Gemeinschaft stärken – Das zeichnet sich in allen
drei Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Wohnraum ab. Wir setzen uns das Ziel,
Bildung in Deutschland substanziell zu verbessern und inklusiv zu gestalten. Mit einer Ausbildungsgarantie ermöglichen wir allen Jugendlichen einen vollwertigen Berufsabschluss. Bedürftige Studienanfänger*innen unterstützen wir finanziell mit einer Studienstarthilfe. Um mehr Wohnungen für Studierende zu schaffen, fördern wir deren Neubau und ihre Sanierung über erhöhte Zuschüsse an die Studierendenwerke. Das schafft gute Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, sollen den Beruf erlernen können, für den sie sich interessieren. Deshalb streben wir einen inklusiven Arbeitsmarkt an. Die Fördermittel für Sozialwohnungen erhöhen wir und schaffen durch Neubau und Umnutzung mehr günstigen Wohnraum.

Rainer Matheisen

Hierfür ist es wichtig zukunftsfeste Lebensräum zu schaffen.
Das fängt an mit bester Bildung, indem wir auch weiterhin in neueste Technik, mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie modernste Schulen Investieren, denn unser Nachwuchs hat alle Chancen dieser Welt verdient. Das geht weiter über eine moderne Arbeitswelt, die vielfältige Chancen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen bietet. Deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür stark machen, dass wir gleiche Chancen für Aufstieg durch Leistung schaffen, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung oder Religion. Und endet mit bezahlbarem Wohnraum, welcher nur mithilfe der Bereitstellung von mehr Bauland und weniger Bürokratie bei Planung und Genehmigung gelingen kann, so dass das wir das Angebot an verfügbarem Wohnraum nachhaltig erhöhen und den Preisauftrieb dämpfen können.

Stichwort Wahlalter: Ab welchem Alter sollten Menschen bei der Landtagwahl ihre Stimme abgeben dürfen und warum?

Marcel Dieter Nowitzki

Wir wollen das Wahlalter für alle Wahlen auf 14 Jahre herabsetzen. Früher 21, heute 18 oder 16 Jahre, das sind alles willkürliche Grenzziehungen. Eine sachliche Begründung, warum man mit 18 eine politische Entscheidung treffen kann und nicht mit 15, gibt es nicht. Wir wollen eine gesellschaftspolitische Debatte darüber, wie Kinder und Jugendliche besser an politischen Entscheidungen beteiligt werden können. Sie wollen und sollen mitreden dürfen, wenn es darum geht, ob wir ihnen eine Welt hinterlassen, in der es noch Energie, Wälder oder sauberes Wasser gibt.

Markus Herbert Weske

Ganz klar: Ab 16 Jahre, genau wie bei der Kommunalwahl. Es ist mir schleierhaft, wieso 16- und 17jährige in Düsseldorf die Oberbürgermeisterin bzw. den Oberbürgermeister wählen dürfen, bei den Landtagswahlen aber nicht die oder den Abgeordneten, die oder der sie im Parlament vertreten soll. Dass sie für die eine Wahl „reif“ genug sind, für die andere aber nicht, ist doch Unsinn. Das sehen übrigens auch meine sieben- und zehnjährigen Söhne genauso.

Paula Maria Hovestadt

Wir fordern die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahren, sodass die Erstwähler*innen in der Zukunft 16 – 21 Jahre alt sind. Ich selbst bin mit meinen 22 Jahren bei dieser Landtagswahl Erstwählerin und kann erst 4,5 Jahre nach meiner Volljährigkeit die Landespolitik durch eine Wahl aktiv beeinflussen.
Junge Menschen, Jugendliche und Kinder sind von zukunftsweisenden Entscheidungen der Politik überproportional betroffen, werden aber von der Politik zu wenig berücksichtigt. In der Vergangenheit haben sie immer wieder gezeigt, wie verantwortungsbewusst sie mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen umgehen können.
9: Ich werde eng mit Organisationen wie dem Kinder- & Jugendrat NRW, der Landesschüler*innenvertretung und dem Jugendring zusammenarbeiten. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass diese Organisationen auch bei Themen beteiligt werden, die nicht nur Kinder und Jugendliche betreffen (z.B. Klimapolitik oder Verkehr).

Rainer Matheisen

Mit 16 Jahren – Ganz klar! Ich bin immer schon davon überzeugt gewesen, dass junge Menschen schon in jungen Jahren Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen können und sehr wohl in der Lage dazu sind eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu denken und zu handeln. Viele unter 18 Jahren, so wie ich es auch getan habe, engagieren sich bereits politisch und sind kommunalpolitisch aktiv. Deswegen setze ich mich auch weiterhin für ein Wahlrecht ab 16 Jahren ein!

Wie möchten Sie in den kommenden fünf Jahren einen regelmäßigen Austausch mit jungen Menschen sicherstellen?

Nina „Knappy“ Knappmeyer

Regelmäßig TikTok schauen.

Olaf Lehne

Wie ich es auch in der Vergangenheit gehalten habe, indem ich Schulen, Universitäten etc. besuche und in den Landtag einlade. Und mit vielen Menschen, insbesondere jungen Menschen Umgang pflege und befreundet bin.

Paula Maria Hovestadt

Ich werde eng mit Organisationen wie dem Kinder- & Jugendrat NRW, der Landesschüler*innenvertretung und dem Jugendring zusammenarbeiten. Dabei ist es mir besonders wichtig, dass diese Organisationen auch bei Themen beteiligt werden, die nicht nur Kinder und Jugendliche betreffen (z.B. Klimapolitik oder Verkehr).

Rainer Matheisen

Ein guter und nachhaltiger Austausch mit jungen Menschen gelingt nur dann, wenn wir ihnen wirklich und ernsthaft zuhören wollen. Es braucht daher auch weiterhin einen verstärkten Ausbau einer echten Jugendbeteiligung. Die Jugendräte in unseren Städten sind deshalb ein wichtiges Sprachrohr, damit Jugendliche ihre Themen, Ideen und Anliegen auf die politische Agenda bringen können. Politik muss es gelingen, junge Menschen in ihrer Lebensrealität abzuholen. Deshalb müssen auch wir unsere Hausarbeiten machen und entsprechende Zugangs-, und Informationskanäle zu unserer Politik attraktiver gestalten und noch mehr auf die jungen Menschen zugehen. Am Ende ist mir aber vor allem auch eins wichtig – Meine Türen im Landtag stehen immer offen für gute Gespräche, Ideen, Kritik und Verbesserungsvorschläge. Also meldet Euch!

Wie stellen Sie sicher, dass Kinder und Jugendliche politisch mitbestimmen können?

Mona Neubaur

Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mehr mitbestimmen und ihre eigene Zukunft mitgestalten. Deshalb senken wir das Wahlalter auf 16 Jahre. Mit einem verbindlichen Jugendcheck prüfen wir die Gesetzesentwürfe daraufhin, wie sie das Leben von jungen Menschen beeinflussen – schließlich sind sie direkt von politischen Entscheidungen betroffen und sollen auch in die Gestaltung ihrer Umgebung mit einbezogen werden. In den Kitas und Schulen sollen Beteiligungskonzepte so verankert und verlässlich gelebt werden, dass Kinder Demokratie von Beginn an erfahren. Damit sich die Partizipation nicht nur auf Wahlen beschränkt, werden wir insgesamt die Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche verbessen. Kommunen
werden dabei unterstützt Befragungen von Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Den jungen Menschen gehört die Zukunft, deshalb müssen wir sie ernst nehmen!

Nina „Knappy“ Knappmeyer

Jedem KlassensprecherX wird ein hochdotiertes Amt in der Politik angeboten. Dann kommt da endlich mal Action in den Wahlkampf!

Wie kann die Verkehrswende in NRW gelingen?

Marcel Dieter Nowitzki

Wir brauchen ein öffentlich organisiertes und deutlich verbessertes Netz im öffentlichen Personenverkehr. Gerade in den Ballungszentren ist der ÖPNV der entscheidende Hebel, um künftig mehr Lebensqualität mit immer weniger Autos zu ermöglichen. Im ländlichen Bereich ist der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel erheblich schwieriger, weil die öffentliche Verkehrsinfrastruktur systematisch ausgedünnt wurde und oft nur in Ansätzen existiert. Hier fordern wir ein gezieltes Programm zum Ausbau des ÖPNV in der Fläche mit mehr Buslinien, kürzeren Taktzeiten und der Reaktivierung von Bahnstrecken, um ländliche Regionen für den ÖPNV zu erschließen. Die Verkehrswende in ländlichen Räumen kann nur mit einer attraktiven Alternative zum Auto gelingen. Wir treten ein für kommunale, demokratisch kontrollierte Nahverkehrsunternehmen. Gleichzeitig soll die ÖPNV-Nutzung einfacher werden. Die „Kleinstaaterei“ und die komplizierten Übergänge zwischen den neun Verkehrsverbünden in NRW wollen wir beenden. Wir fordern einen landesweiten Verkehrsverbund zur Koordination des Nah- und Regionalverkehrs, die Einführung eines möglichst dichten „NRW-Takts“ nach dem Vorbild der Schweiz und ein einheitliches NRW-Ticket nach dem Vorbild des Semester-Tickets für Studierende. Bahnhöfe und Haltestellen sind auf die Bedürfnisse der Fahrgäste auszurichten und müssen barrierefrei sein. Perspektivisch soll der ÖPNV gebührenfrei sein. Bis dahin sollen die Preise gesenkt werden und ein kostenloses Ticket für Schüler:innen und Auszubildende eingeführt werden.

Markus Herbert Weske

Wir müssen dringend landesweit den Linien- und Schienenverkehr ausbauen! Sowohl die Strecken, damit die Güter statt mit dem LKW mit den Zug transportiert werden, als auch die Taktung, damit die Menschen zeitnah und verlässlich mit Bus & Bahn zur Schule, zur Ausbildung oder zur Arbeit kommen können.
Für Düsseldorf gilt ganz besonders, dass wir das Radwegenetz deutlich ausbauen. Nur so steigen die Menschen häufiger auf’s Rad. Das entlastet die Straße, spart Energie und ist gut für Mensch und Umwelt.

Mona Neubaur

Die Verkehrswende müssen wir sowohl in der Stadt als auf dem Land schnell
voranbringen – und zwar so, dass sie umweltfreundlich, barrierefrei, digital und
bezahlbar ist. „Weg vom Öl“, also mobil zu sein, ohne abhängig zu sein von teurem Öl
oder Benzin, das ist DIE Herausforderung der Zukunft. Das schützt das Klima und sichert Frieden. Und darum geht es jetzt: Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft besser machen. Durch ein gutes und emissionsfreies Busangebot im ganzen Land, denn die Fahrten zum Sportverein oder zum Ausbildungsbetrieb dürfen nicht zum Hindernis werden. Um das zu erreichen, führen wir eine Mobilitätsgarantie ein, mit der alle Menschen, auch auf dem Land, verlässlich an ihr Ziel kommen. Wir führen ein bezahlbares und solidarisch finanziertes Bürger*innenticket ein. Azubis bieten wir im ÖPNV ein günstiges Azubi-Ticket an. Und das Radfahren wird endlich sicherer: wir denken Mobilität eben auch vom Fahrradlenker aus und nicht nur durch die Windschutzscheibe.

Olaf Lehne

Die Verkehrswende in NRW kann nur gelingen, wenn keine Mobilitätsarten gegeneinander ausgespielt werden. Wir müssen eine gleichberechtigte Behandlung aller Verkehrsmittel erreichen.

Der Umstieg auf das Rad oder den ÖPNV muss durch den Ausbau der Radwege und bessere Anbindungen ermöglicht werden. Wer für bestimmte Fahrten das Auto nutzen möchte, sollte nicht verurteilt werden. Einiges konnten wir in dieser Legislaturperiode auf den Weg bringen. Seit 2017 wurden in NRW z.B. rund 580 Kilometer neue Radwege gebaut. Mit dem beschlossenen Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz bekommt NRW als erstes Flächenland in Deutschland ein eigenes Gesetz, das den Rad- und Fußverkehr noch attraktiver macht. Die Reaktivierung von ehemaligen Bahnstrecken wie der Ratinger Weststrecke (Duisburg – Ratingen – Düsseldorf), die Verdichtungen des Taktangebots sind weitere Maßnahmen. In Düsseldorf hat das Land NRW z.B. Erneuerungen und Verbesserungen bei unseren Stadt- und Straßenbahnen mit 17.472.000 Euro gefördert.

Paula Maria Hovestadt

Wir brauchen eine Verkehrswende bei der wir individuell auf die Bedürfnisse in der Stadt und im ländlichen Raum eingehen. Um vor allem den ländlichen Raum zu stärken, muss der ÖPNV vom Zwang der Gewinnerwirtschaftung befreit werden und günstiger als der eigene PKW werden. Zudem setzen wir uns für innovative Konzepte wie das Ridepooling ein. Bei diesem können Nutzer ihren Fahrtwunsch mit einer App angeben & buchen. In der Stadt liegt ein Fokus auf der besseren Kombinierbarkeit von Verkehrsmitteln und die Förderung von Carsharing Angeboten.

Was werden Sie dafür tun, dass weniger Menschen Diskriminierung erfahren?

Marcel Dieter Nowitzki

DIE LINKE fordert einen konsequenten Ausbau des Diskriminierungsschutzes auf allen Ebenen. Das Land NRW muss auf Landesebene alle diskriminierenden und ausgrenzenden Gesetze und Vorschriften abschaffen und sich auf Bundesebene für die Beseitigung solcher einsetzen. Das ist auch ein zentraler Baustein im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Wir wollen: – Verfahren der Einbürgerung vereinfachen und Gebühren abschaffen − Zulassung von Doppel- und Mehrfachstaatsangehörigkeiten erleichtern − Wahlrecht für alle ermöglichen, die hier dauerhaft leben − Eine Bleiberechtsregelung für geduldete und illegalisierte Menschen schaffen − Landesintegrationsrat stärken und besser in parlamentarische Prozesse einbeziehen − Antidiskriminierungsgesetz für NRW einführen.

Mona Neubaur

Wir in NRW sind vielfältig und verschieden – und dabei gleich an Rechten und Würde. Bei uns sollen alle ohne Angst verschieden sein und sich frei entfalten können. LSBTIQ* sollen bei uns selbstbestimmt und sichtbar leben können. Deshalb stärken wir die Arbeit für Akzeptanz und gegen jede Form von Ausgrenzung und Hass. Mit der Weiterentwicklung des „Aktionsplans für queeres Leben“ sorgen wir für Gleichstellung durch Aufklärung und Bildung. In einem Landesantidiskriminierungsgesetz geben wir Betroffenen das Recht, rechtlich gegen Diskriminierung vorzugehen. Um gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit vorzugehen setzten wir schon in den Schulen an. Es ist unsere Aufgabe Schüler*innen für diese Themen zu sensibilisieren und in den Schulen Aufklärungsarbeit zu leisten und entsprechende vielfältigkeitsfördernde Programme zu
unterstützen.