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Alle Antworten von: Bündnis 90 / Die Grünen

Für was haben Sie sich als Jugendliche oder Jugendlicher engagiert?

Mona Neubaur

Ich habe mich im Kinder- und Jugendtheater engagiert, vor allem mit Kindern aus nicht ganz einfachen Verhältnissen zu Hause. Und das war eine richtig gute Erfahrung: Dadurch, dass sie in „andere Rollen schlüpfen“ konnten, wurden sie mutiger und haben sich selbst mehr zugetraut. Denn darum geht es doch im Umgang mit Jugendlichen und jungen Menschen: Ermutigen, vertrauen, unterstützen und das alles in einem Rahmen, der den Teamgeist stärkt und gemeinschaftliche Regeln entwickelt. Ich persönlich kann es nur empfehlen sich im Kinder- und Jugendtheater zu engagieren. Auch weil die „Premieren-Partys“ echt legendär waren!

Yousra El Makrini

Als Jugendliche habe ich mich bereits in der Schule engagiert und hatte später die Chance im Jugendrat Düsseldorf mitzuwirken. So konnte ich schon sehr früh viele spannende Projekte wie den U27 Check mitbegleiten und eigene Ideen umsetzen.
Allerdings habe ich auch erfahren, wie schwierig es Jugendlichen gemacht wird, sich richtig in der Politik einzubringen und ich denke, da gibt es viel Nachholbedarf. Angefangen bei der Absenkung des Wahlalters auf mindestens 16.

Was ist aktuell die größte Herausforderung für junge Menschen?

Lukas Mielczarek

Die Pandemiezeit ging sehr zulasten junger Menschen, die wertvolle Zeit zum Freundschaften schließen, Lernen, Feiern, Spielen oder für einen Auslandsaufenthalt verloren haben. Während der soziale Ausgleich weggefallen ist, blieb der Leistungsdruck hoch. Bei Vielen hat sich deshalb die psychische Gesundheit verschlechtert.
Diese Probleme werden zu wenig beachtet. Die Perspektive junger Menschen muss erhört werden, um eine Politik zu gestalten, die ihnen das zurückgibt, was sie verloren haben. Es geht nicht nur darum, Lernstoff nachzuholen, sondern um menschlichere, besser finanzierte Schulen, in denen sich alle wohlfühlen und die nicht mit Angst oder psychischer Belastung verbunden sind. Schule darf kein bürokratisches System sein, in dem die Schüler*innen ein notwendiges Übel sind, sondern muss für Kinder/Jugendliche sowie Lehrkräfte ein Ort sein, den sie gerne besuchen und wo sie gerne zusammenarbeiten.

Stefan Engstfeld

Junge Menschen stehen vor einer Zukunft, die mit viel Unsicherheit behaftet ist. Das sehen wir generell beim Thema Klimaschutz, beim Thema Corona und ganz aktuell an der Situation in der Ukraine. Nach Jahrzehnten des Friedens gibt es wieder Krieg mitten in Europa. Wir müssen als Demokrat*innen zusammenstehen und für einander eintreten, damit auch die nachfolgenden Generationen in Freiheit und Sicherheit leben können. Und auch gerade deshalb schulden wir jungen Menschen echten, sofortigen und effektiven Klimaschutz. Wir erleben bereits heute zahlreiche Klimakatastrophen auf der ganzen Welt. Es liegt an uns, diese Entwicklung aufzuhalten und das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

Yousra El Makrini

Es stellen sich viele Herausforderungen für junge Menschen, aber das schwerwiegendste Problem liegt in den geringeren Chancen, die man ihnen zusteht. Das beeinträchtigt ihre Perspektive auf eine gerechte Zukunft. Um diese sicherzustellen, brauchen wir ein faires Bildungssystem, ein umsichtiges Gesundheitswesen und sozialgerechte Klimapolitik.
Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie unabdingbar ein modernes und digitales Bildungssystem ist, um jungen Menschen das Wissen und die notwendigen Skills für ein gutes Leben in der Zukunft vermitteln zu können.
Ergänzend dazu muss der Umgang mit digitalen Medien gestärkt und fester Bestandteil des Schulalltags werden.
Sowohl die Pandemie als auch die Informationsüberflutung auf sozialen Medien belasten die Psyche junger Menschen sehr. Es ist zwingend notwendig, dass offen darüber gesprochen und Betroffenen ausreichend geholfen wird.

Wo in Ihrem Programm merkt man, dass Ihre Partei Kinder und Jugendliche ernst nimmt?

Lukas Mielczarek

Wir wollen junge Menschen nicht nur ernst nehmen, sondern ihnen auch endlich eine Stimme bei Wahlen geben. Deswegen soll das Wahlalter in einem ersten Schritt auf 16 Jahre gesenkt werden. Danach soll eine weitere Absenkung geprüft werden.
Ich habe die Fridays for Future-Schulstreiks für konsequenten Klimaschutz in Düsseldorf mitorganisiert, bei denen wir mit Tausenden auf der Straße waren, um für unsere Zukunft einzutreten. Weil wir und kommende Generationen diejenigen sein werden, die die Klimakrise am längsten und stärksten trifft. Wir Grünen wollen diesem Protest Gehör im Parlament verschaffen und eine Landesregierung bilden, die endlich handelt. Es geht darum, so schnell wie möglich – bis spätestens 2030 – aus der Kohle auszusteigen und NRW bis 2035 zu 100% mit erneuerbarem Strom zu versorgen. Es geht um sozial gerechten Klimaschutz, der allen Menschen die Möglichkeit gibt, klimafreundlich zu leben, unabhängig von ihrem Einkommen.

Wie soll Schule in fünf Jahren in NRW aussehen?

Yousra El Makrini

Die Schule der Zukunft wird viel leisten müssen, da sich unsere Welt immer schneller wandelt. Daher kann ich mir noch nicht wirklich vorstellen, wie Schule in fünf Jahren aussehen wird. Aber ich kann sagen, wie ich mir Schule jetzt vorstelle.
Unsere Schulen müssen Schüler*innen aller Herkunft, aller sozialen Schichten, aller Geschlechter die gleiche Chance auf Erfolg geben. Hierfür brauchen wir einen durchdachten Lehrplan und digitale Ausstattung für die gesamte Schülerschaft. Außerdem muss unsere Schule offen für alle sein. Inklusion und Barrierefreiheit erhöhen die Chancengleichheit.

Welchen Aspekt des Klimaschutzes, den Ihre Partei verpennt hat, möchten Sie im Landtag als erstes angehen?

Stefan Engstfeld

NRW muss seinen Beitrag für das 1,5-Grad-Ziel leisten, dazu möchten wir möglichst vor 2040 klimaneutral sein. Wir richten ein Sofortprogramm für mehr Klimaschutz ein – mit jährlichen Zielen und verpflichtenden Maßnahmen. Ein Sachverständigenrat überwacht, ob wir diese Ziele auch erreichen. Für neue Gesetze und Förderprogramme führen wir zudem einen Klima-Check durch.
Wir beschleunigen den Ausbau der Erneuerbaren Energien: Rückenwind für Windenergie und Solar auf allen geeigneten Dächern, damit wir den Kohleausstieg bis 2030 erreichen. Wir definieren Standards für Kommunen, damit sie mit umfassenden Handlungskonzepten den Klimaschutz vor Ort vorantreiben können. Mit einem Industriepakt unterstützen wir Investitionen in klimaneutrale Prozesse. Und wir treiben die Mobilitätswende endlich voran: ein ambitioniertes Fahrradgesetz, Ausbau von Bus und Bahn sowie ein Klima-Check für alle Straßenbauprojekte.

Bildung, Arbeitsmarkt, bezahlbarer Wohnraum – wie kann Ihre Partei die gleichen Chancen und Zugänge für alle Menschen garantieren?

Mona Neubaur

Unser Motto lautet: Solidarität und Gemeinschaft stärken – Das zeichnet sich in allen
drei Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Wohnraum ab. Wir setzen uns das Ziel,
Bildung in Deutschland substanziell zu verbessern und inklusiv zu gestalten. Mit einer Ausbildungsgarantie ermöglichen wir allen Jugendlichen einen vollwertigen Berufsabschluss. Bedürftige Studienanfänger*innen unterstützen wir finanziell mit einer Studienstarthilfe. Um mehr Wohnungen für Studierende zu schaffen, fördern wir deren Neubau und ihre Sanierung über erhöhte Zuschüsse an die Studierendenwerke. Das schafft gute Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, sollen den Beruf erlernen können, für den sie sich interessieren. Deshalb streben wir einen inklusiven Arbeitsmarkt an. Die Fördermittel für Sozialwohnungen erhöhen wir und schaffen durch Neubau und Umnutzung mehr günstigen Wohnraum.

Stichwort Wahlalter: Ab welchem Alter sollten Menschen bei der Landtagwahl ihre Stimme abgeben dürfen und warum?

Lukas Mielczarek

Die Fridays for Future-Proteste und andere Jugendbewegungen haben gezeigt, dass junge Menschen sehr wohl etwas zu sagen haben und dass politische Entscheidungen auf uns und kommende Generationen große Auswirkungen haben.
Dennoch werden diejenigen unter uns, die unter 18 sind, daran gehindert, die Politik durch Wahlen mitzuentscheiden. Deshalb finde ich, dass das Wahlalter auf 14 Jahre abgesenkt werden sollte.
Unser grünes Wahlprogramm wirbt dafür, in einem ersten Schritt eine Absenkung auf 16 Jahre, wie in vielen anderen Bundesländern, vorzunehmen und dann eine weitere Absenkung zu prüfen.

Wie stellen Sie sicher, dass Kinder und Jugendliche politisch mitbestimmen können?

Lukas Mielczarek

Mitbestimmung ist ein Fundament einer generationengerechten Gesellschaft, die uns junge Menschen ernst nimmt. Vom Busnetz über Aufenthaltsmöglichkeiten bis zum Schulbau: Junge Menschen sind durch politische Entscheidungen direkt betroffen. Deshalb müssen unsere Mitsprachemöglichkeiten durch Landesgesetze verbessert werden – immerhin wissen wir selbst am besten, was Sache ist.
Das betrifft einerseits die Mitentscheidung vor Ort. Ich setze mich dafür ein, dass die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeindeordnung verbindlicher wird. Es muss die Pflicht zu festen Beteiligungsformaten geben und Jugendräte müssen gestärkt werden. Die Einrichtung von Strukturen wie Stadtteilparlamente soll unterstützt werden.
Außerdem muss es Beteiligung auch auf Landesebene geben. Nicht zuletzt die Schulpolitik wird vom Land entschieden und hier ist die Mitsprache völlig unzureichend. Gemeinsam mit Verbänden, Kindern und Jugendlichen muss eine Strategie erarbeitet werden, die das ändert.

Mona Neubaur

Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche mehr mitbestimmen und ihre eigene Zukunft mitgestalten. Deshalb senken wir das Wahlalter auf 16 Jahre. Mit einem verbindlichen Jugendcheck prüfen wir die Gesetzesentwürfe daraufhin, wie sie das Leben von jungen Menschen beeinflussen – schließlich sind sie direkt von politischen Entscheidungen betroffen und sollen auch in die Gestaltung ihrer Umgebung mit einbezogen werden. In den Kitas und Schulen sollen Beteiligungskonzepte so verankert und verlässlich gelebt werden, dass Kinder Demokratie von Beginn an erfahren. Damit sich die Partizipation nicht nur auf Wahlen beschränkt, werden wir insgesamt die Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche verbessen. Kommunen
werden dabei unterstützt Befragungen von Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Den jungen Menschen gehört die Zukunft, deshalb müssen wir sie ernst nehmen!

Stefan Engstfeld

Kinder und Jugendliche sind von unzähligen politischen Entscheidungen betroffen. Ihre Perspektive muss gehört, ernst genommen und stärker berücksichtigt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass das Wahlalter auf Bundes- und Landesebene auf 16 Jahre abgesenkt wird. Das ermöglicht tatsächliche Beteiligung in unserer Demokratie. Wir werden die Absenkung evaluieren und im Anschluss über eine weitere Absenkung des Wahlalters beraten.
Mitbestimmung von Kindern und Jugendliche geht aber weiter: Der schnellste Weg, sich politisch zu beteiligen, ist vor Ort. Wir stellen sicher, dass NRW-Kommunen Kindern und Jugendlichen ein Mitspracherecht garantieren. Dazu muss es eine*n Beauftragte*n in der Verwaltung geben.
In Kitas und Schulen verankern wir Beteiligungskonzepte. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickeln wir eine Beteiligungsstrategie auf Landesebene. Bereits existierende Organe möchten wir stärken, dazu zählen kommunale Jugendparlamente und der Landesjugendring.

Yousra El Makrini

Das Wahlrecht wird nicht verliehen, sondern ist so fundamental wie unsere Menschenrechte und darf nur in extrem Fällen nicht gestattet werden. Zusätzlich habt ihr in den letzten Jahren bewiesen, dass Kinder und Jugendliche ein Interesse an Politik und ihren eigenen Willen haben, wie beispielsweise durch aktivistische Bewegungen. Deswegen setzten wir uns für die Senkung des Wahlalters auf 16 ein.
Über das Wahlalter hinaus mache ich mich für mehr Förderungen von Jugendparlamenten auf Kommunaler- und Landesebene stark.
Politik und junge Menschen dürfen nicht voneinander getrennt werden, denn die Politik von morgen betrifft vor allen Dingen die Jugend von heute.

Wie kann die Verkehrswende in NRW gelingen?

Lukas Mielczarek

Die Verkehrswende ist notwendig. Es geht darum, den CO2-Ausstoß zu senken und die schlechte Luft, die vor allem Kindern schadet, zu beseitigen. Daher müssen Fahrrad, Bus, Bahn und Fußverkehr Vorrang erhalten. Es geht aber auch um Gerechtigkeit und Sicherheit. Junge Menschen in Düsseldorf sind, wie die Verkehrsbefragung des Jugendrings ermittelt hat, zum Großteil mit Bus und Bahn, dem Rad oder zu Fuß unterwegs – nicht mit dem Auto.
Ich arbeite schon heute im Düsseldorfer Verkehrsausschusses daran mit, Mobilität gerechter zu machen. Klar ist aber, dass wir vor Ort Unterstützung vom Land brauchen. Wir brauchen ein Fahrradgesetz mit dem Ziel, den Radanteil bis 2035 auf 25 % zu erhöhen sowie ein NRW-Radschnellwegenetz. Die Ausgaben für den ÖPNV wollen wir verdoppeln und das Tarifchaos beenden. Regionale Schnellbusse sollen Düsseldorf mit dem Umland verbinden. Für Schüler*innen und junge Menschen bis 18 soll es ein komplett kostenloses Ticket geben und das Azubiticket soll günstiger werden.

Mona Neubaur

Die Verkehrswende müssen wir sowohl in der Stadt als auf dem Land schnell
voranbringen – und zwar so, dass sie umweltfreundlich, barrierefrei, digital und
bezahlbar ist. „Weg vom Öl“, also mobil zu sein, ohne abhängig zu sein von teurem Öl
oder Benzin, das ist DIE Herausforderung der Zukunft. Das schützt das Klima und sichert Frieden. Und darum geht es jetzt: Entscheidungen zu treffen, die die Zukunft besser machen. Durch ein gutes und emissionsfreies Busangebot im ganzen Land, denn die Fahrten zum Sportverein oder zum Ausbildungsbetrieb dürfen nicht zum Hindernis werden. Um das zu erreichen, führen wir eine Mobilitätsgarantie ein, mit der alle Menschen, auch auf dem Land, verlässlich an ihr Ziel kommen. Wir führen ein bezahlbares und solidarisch finanziertes Bürger*innenticket ein. Azubis bieten wir im ÖPNV ein günstiges Azubi-Ticket an. Und das Radfahren wird endlich sicherer: wir denken Mobilität eben auch vom Fahrradlenker aus und nicht nur durch die Windschutzscheibe.

Stefan Engstfeld

Der Ausbau einer soliden Fahrrad-, Bus- und Bahn-Infrastruktur darf nicht länger verschleppt werden – in der Stadt und auf dem Land! Wir schaffen eine bedarfsgerechte Mobilitätsgarantie zwischen bestimmten Uhrzeiten, reaktivieren Schienennetze, etablieren regionale Schnellbuslinien, erweitern Sharing-Angebote und ersetzen das Tarif-Chaos durch einheitliche und finanzierbare Ticketkonzepte.
Eine Landesinfrastrukturgesellschaft koordiniert den Ausbau und die Instandhaltung von Fahrrad-, Fuß-, Schienen-, und Straßennetz. Ein Ziel: Den Güterverkehr zu 75% von LKWs auf die Schiene bringen.
Ein Radverkehrsgesetz und ein unbürokratischer Klima-Check von Gesetzen sorgen für rechtliche Mindeststandards. Wir bauen eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektroautos und vereinheitlichen Lade- und Bezahlstandards für optimalen Komfort.

Was werden Sie dafür tun, dass weniger Menschen Diskriminierung erfahren?

Mona Neubaur

Wir in NRW sind vielfältig und verschieden – und dabei gleich an Rechten und Würde. Bei uns sollen alle ohne Angst verschieden sein und sich frei entfalten können. LSBTIQ* sollen bei uns selbstbestimmt und sichtbar leben können. Deshalb stärken wir die Arbeit für Akzeptanz und gegen jede Form von Ausgrenzung und Hass. Mit der Weiterentwicklung des „Aktionsplans für queeres Leben“ sorgen wir für Gleichstellung durch Aufklärung und Bildung. In einem Landesantidiskriminierungsgesetz geben wir Betroffenen das Recht, rechtlich gegen Diskriminierung vorzugehen. Um gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit vorzugehen setzten wir schon in den Schulen an. Es ist unsere Aufgabe Schüler*innen für diese Themen zu sensibilisieren und in den Schulen Aufklärungsarbeit zu leisten und entsprechende vielfältigkeitsfördernde Programme zu
unterstützen.

Stefan Engstfeld

Diskriminierung muss überall bekämpft werden. Das fängt in der Bildung an: Wir überarbeiten Lehrpläne, etablieren Fortbildungen zur Diskriminierungssensibilisierung und fördern Antidiskriminierungsprogramme.
Im Gesundheitswesen und der Justiz wird Aufklärung über Diskriminierung fester Teil der Aus- bzw. Weiterbildung. Gleichermaßen wird ein Inklusionsplan die Hürden für Menschen mit Behinderungen abbauen. Barrierefreiheit setzen wir verpflichtend um.
Ein Antidiskriminierungsgesetz sichert rechtliche Standards: Beim Land schaffen wir die Möglichkeit, Diskriminierung zu melden. Eine Landesantidiskriminierungsstelle klärt auf und führt eigene Studien durch. Für Betroffene bedarf es niedrigschwelliger Beratungsangebote, insbesondere für queere Menschen. Diese werden zusätzlich durch den Ausbau des „Aktionsplans für queeres Leben“ unterstützt.

Yousra El Makrini

Bei Diskriminierungserfahrung jeglicher Art ist es für Betroffene heutzutage immer noch schwierig eine vertrauenswürdige Anlaufstelle zu finden.
Jedes Mal stellt sich wieder die Frage: „Wer hilft mir, wenn ich in der Schule oder von der Polizei diskriminiert werde?“
Darauf brauchen wir endlich eine Antwort!
Hierfür wollen wir mit einer Landesantidiskriminierungsstelle und einem Landesantidiskriminierungsgesetz die Möglichkeit gegen erfahrene Diskriminierung zu kämpfen ausbauen.
Die Landesantidiskriminierungsstelle soll nicht nur als Anlaufstelle für Betroffene gelten, sondern zudem auch Aufklärungsarbeit leisten und durch Studien verschiedene Diskriminierungsformen und deren Häufigkeit sichtbar machen.
Zu diesem Zweck ist mir persönlich besonders wichtig, dass die Probleme nicht nur erkannt und sichtbar gemacht, sondern auch beim Namen genannt werden.