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Alle Antworten von: FDP

Für was haben Sie sich als Jugendliche oder Jugendlicher engagiert?

Christine Rachner

Als Jugendliche habe ich mich in der Schule und im Studium als Klassensprecherin oder im Studium als Sprecherin der unterschiedlichen Lerngruppen engagiert. Dabei war es mir immer wichtig, mich für die einzusetzen, die selber dazu nicht in der Lage waren.

Daniela Masberg-Eikelau

In meiner Jugend war der Golfkrieg ein Thema, das mich sehr bewegt hat. Ich war in der Schülervertretung und wir haben damals Demos und Aktionen organisiert. Der Wunsch nach Frieden bleibt insoweit immer aktuell.

Auch haben wir schon Anfang der 90iger Jahre für bessere Lernbedingungen an Schulen gekämpft und demonstriert. Auch das hat an Aktualität nicht verloren.

Laura Litzius

Als Jugendliche habe ich mich als Sporthelferin engagiert, Sport und Bewegungen für Jugendliche ist mir bis heute besonders wichtig. .
Die Organisation bringt Kinder für ihre medizinische Behandlung aus Kriegs- und Krisengebieten nach Deutschland, damit sie danach ein Leben, dass so frei wie möglich von körperlichen und mentalen Leid und Gebrechen ist, führen können. Daneben versucht die Organisation mit Projekten vor Ort den Kindern und deren Familien eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen. Die Kinder stammen u.a. aus Afghanistan, Angola, Gambia und Zentralasien.
Meine Aufgabe war es hauptsächlich die Kinder vor und nach den Krankenhausaufenthalten physiotherapeutisch, pflegerisch und bei der Wundversorgung zu unterstützen. Dazu zählte auch mit ihnen zu kochen oder zu spielen.
Dabei konnte ich viel von den Kindern lernen, was neben einer mir bis daher neue Einstellung zum Leben und besondere Art der Dankbarkeit, lernte ich viel über die Länder, die dortige Situation und die unterschiedlichen Kulturen.

Rainer Matheisen

Ich habe in der Schulzeit als Klassensprecher die Interessen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler vertreten. Außerdem habe ich in Schülervertretung die Kasse verwaltet. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Wir hatten einen doppelt so hohen Kassenbestand wie vorher und dennoch mehr Aktionen und Veranstaltungen organisieren können.

Was ist aktuell die größte Herausforderung für junge Menschen?

Daniela Masberg-Eikelau

In der globalisierten Welt, unter ständiger Beobachtung der sozialen Medien, seinen eigenen Platz im Leben zu finden, ist schwieriger und herausfordernder denn je.

Laura Litzius

Wir sind die an der besten ausgebildeten Generation in der Geschichte. Wir haben unbegrenzten Zugang zum Internet und zu Informationen. Aber es ist auch gleichzeitig die schlimmste aller Zeiten, denn die Jugendarbeitslosigkeit ist auf ein Rekordniveau gestiegen. Wir haben weltweit etwa 64 Millionen junge Menschen, die arbeitslos sind. Und viele von denen, die einen Arbeitsplatz haben, sind unterbeschäftigt. Sogar in Europa gibt es unter den erwerbstätigen immer noch Menschen, die in Armut leben, obwohl sie Arbeit haben. Und etwa 600 Millionen junge Menschen leben in Konfliktsituationen oder fragilen Situationen.
Zusätzlich mach ich mir sorgen um die Generationsgerechtigkeit, der Fachkräftemangel, der Klimawandel, das Gesundheitswesen. Ich möchte für einen Dialog zwischen den Generationen sorgen, damit wir gemeinsam eine Zukunft gestalten können, in der wir alle einen Platz zum Leben haben.

Wo in Ihrem Programm merkt man, dass Ihre Partei Kinder und Jugendliche ernst nimmt?

Christine Rachner

Das Programm der Freien Demokraten beginnt mit den Themen, die Kinder und Jugendliche besonders betreffen: Frühkindliche Bildung, beste Bildung in allen Schulformen, Ausbildung und Studium. Denn diese Themen haben für uns Freie Demokraten Priorität. Für jedes Kind muss ein Tablet oder Laptop da sein. Aber es kommt nicht nur auf Geräte, sondern auch auf das Verständnis an. Die Vision: alle Schülerinnen und Schüler in NRW sollen am Ende der Schulzeit eine App programmiert haben.

Daniela Masberg-Eikelau

Ich hoffe, im gesamten Programm. Das neue Landeskinderschutzgesetz NRW ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, den wir schon gegangen sind. Wir wollen Kinder und Jugendliche verstärkt über ihre persönlichen Rechte informieren. Kinder und Jugendliche sollen gestärkt werden, (Verdachts-)Fälle und Grenzverletzungen klar zu benennen. Eine kindgerecht Justiz und die weitere Stärkung aller Familien liegen uns am Herzen.

Wie soll Schule in fünf Jahren in NRW aussehen?

Daniela Masberg-Eikelau

Ich wünsche mir eine echte Digitalisierung, nicht ein paar IPad Schulstunden. Es ist unbegreiflich, dass die Schüler heute, wie vor hundert Jahren, schweren Tonis mit veralteten Schulbüchern, die nicht einmal den gesamten Unterrichtsstoff beinhalten, so dass Lehrer auch heute noch diverse Zettel austeilen, in die Schule schleppen. Lernmaterial muss digital und offen sein, so dass zu allen Unterrichtseinheiten Lehr- und Übungsmaterial zur Verfügung steht.

Was werden Sie im Bereich Kinderschutz/Prävention sexualisierter Gewalt tun?

Daniela Masberg-Eikelau

Bei vielen Akteuren, die mit oder im Umfeld von Kindern und Jugendlichen arbeiten, besteht weiterer Qualifizierungsbedarf im Bereich des Kinderschutzes. Ich möchte dafür kämpfen künftig mit der Weiterentwicklung des Landeskinderschutzgesetzes möglichst sämtliche Personen, die mit Minderjährigen arbeiten oder deren Tätigkeit Bezüge zur Arbeit mit Minderjährigen aufweist, durch regelmäßige Fortbildungen für Anzeichen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche oder von anderen Kindeswohlgefährdungen sensibilisieren. Die Themen Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche müssen über eine aktive Öffentlichkeitsarbeit weiter enttabuisiert werden.

Laura Litzius

Wir müssen unsere Kinder besser schützen und die Rahmenbedingungen für die Jugendämter verbessern.
In Regierungsverantwortung haben wir in NRW bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die Prävention, Intervention und Anschlusshilfe bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche deutlich verbessert haben.
Unsere Fraktion hat unter anderem die Strafmaßerhöhung bei sexuellem Missbrauch auf den Weg gebracht, ermöglichen demnächst den interkollegialen Ärzteaustausch bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung und haben zusätzliche Stellen zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen bei der Polizei geschaffen. Mit dem bundesweit stärksten Kinderschutzgesetz bringen wir konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Qualität des Kinderschutzes und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, unter anderem in Bezug auf die Arbeit der nordrhein-westfälischen Jugendämter. Mit diesem Gesetz sorgen wir für einheitliche Mindeststandards, bessere Kooperationen und fortlaufende Weiterentwicklung.
Daran müssen wir weiterarbeiten.

Rainer Matheisen

Für mich ist klar, Kinder sind unsere Zukunft! Deshalb ist es wichtig, ihre Chancen von klein auf zu fördern und sie auch unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu unterstützen. Zugleich sind sie die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die unsere Hilfe und unseren Schutz benötigen. Leider werden Kinder und Jugendlichen zu oft Opfer von Ausgrenzung, rassistischer oder diskriminierender Vorfälle sowie von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Wir haben deshalb ein starkes Kinderschutzgesetz auf den Weg gebracht und haben ein ambitioniertes und umfassendes Handlungs- und Maßnahmenkonzept zur Verbesserung des Kinderschutzes vorgelegt, das unter anderem die erfolgreiche Einrichtung der Landesfachstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ umfasst. Wir dürfen auch weiterhin nicht müde werden uns mit aller Kraft schützend vor unsere Kinder und Jugendlichen zu stellen.

Welchen Aspekt des Klimaschutzes, den Ihre Partei verpennt hat, möchten Sie im Landtag als erstes angehen?

Christine Rachner

Wir Freie Demokraten haben beim Klimaschutz nichts verpennt. Als Anwalt für Generationengerechtigkeit sehen wir es als unsere Verantwortung an, nachfolgenden Generationen einen intakten Planeten zu hinterlassen und deshalb Umwelt und Natur vor irreversiblen Schäden zu bewahren. Eine zentrale Menschheitsaufgabe in diesem Jahrhundert ist daher der Klimaschutz. Wir bekennen uns auf Grundlage der Pariser Klimaschutzziele zum Ziel der Treibhausgasneutralität in Nordrhein-Westfalen bis 2045. Dieses ambitionierte Ziel haben wir als erstes Bundesland auch im nordrhein-westfälischen Klimaschutzgesetz umgesetzt. Im Mittelpunkt müssen die richtigen Maßnahmen stehen, um dieses Ziel ideologiefrei mit den wirksamsten Lösungen zu erreichen. Denn Klimaschutz auf der Grundlage von Verzicht wird weltweit keine Nachahmer finden. Vielmehr müssen Klimaschutz und Wirtschaftswachstum zu einer gemeinsamen Erfolgsgeschichte werden. Dass dies möglich ist, zeigen die Emissions-Reduktion in Nordrhein-Westfalen von 45 Prozent im Jahr 2020 im Vergleich zu 1990. Dafür setzen wir auf Forschung, Innovationen und kluge Ideen. Neue Technologien sind dabei die Lösung für komplexe Umweltprobleme und zugleich der Schlüssel, erneuerbare Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten und dabei das Klima zu schützen.
Bereits heute bieten viele nordrhein-westfälische Unternehmen innovative und zugleich ressourcenschonende Produkte und Lösungen an, die damit Arbeitsplätze erhalten und schaffen. Aufgabe der Politik ist es, diesen Prozess konsequent durch die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen zu unterstützen. Dafür wollen wir geeignete Anreizstrukturen schaffen, die Mittel aus dem Strukturstärkungsfonds für klimaschonende Strukturpolitik nutzbar machen und einen Wettbewerb um beste Ideen fördern.
Mit seiner hervorragenden Forschungslandschaft verfügt Nordrhein-Westfalen über die beste Ausgangslage, um einen zukunftsweisenden Technologiemix zu entwickeln. Dabei wollen wir technologieoffen handeln – nicht nur im Bereich alternativer Antriebe, sondern auch bei erneuerbaren Energien und Produktionsprozessen. Damit die Forschungskompetenzen auf diesen Feldern weiter wachsen, braucht es verstärkte und breiter aufgestellte Investitionen. Wir wollen Nordrhein- Westfalen im globalen Wettrennen um Zukunftstechnologien in die Spitzengruppe führen.
Für die notwendige Begrenzung des CO2-Ausstoßes muss auf Bundesebene und international das stärkste und sinnvollste Instrument Anwendung finden: die Ausweitung des Emissionshandels auf alle Sektoren. Seine Ausweitung über alle Sektoren und idealerweise auch über alle Staaten dieser Erde garantiert das Einhalten des Ziels der Klimaneutralität sowie die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf maximal 1,5 Grad. Gleichzeitig sorgt der Emissionshandel für die Suche nach den besten Lösungen zum geringsten Preis und ist damit effizient und fair.
Damit Klimaschutz keine soziale Frage wird, muss es einen Ausgleich für Mehrbelastungen geben. Wir wollen die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß senken und die für Endverbraucher belastenden Subventionen im Erneuerbare-Energien-Gesetz durch ein marktwirtschaftliches Modell ablösen. Denn die Energiewende darf nicht dazu führen, dass Menschen mit geringem Einkommen durch hohe und unverhältnismäßige finanzielle Belastungen eingeschränkt werden.

Bildung, Arbeitsmarkt, bezahlbarer Wohnraum – wie kann Ihre Partei die gleichen Chancen und Zugänge für alle Menschen garantieren?

Christine Rachner

Familie ist auch das Miteinander mehrerer Generationen. Im besten Fall ist die Familie der starke Ausgangspunkt für einen selbstbestimmten Lebensweg. Wir wollen Familien deswegen weiter stärken und setzen uns ein für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine selbstbestimmte Rollenverteilung sowie Unterstützung im Falle der Pflege von Angehörigen.Ganztagsangebote verbessern nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sie sind auch ein wesentlicher Beitrag für mehr Bildung und Chancengerechtigkeit. Wir werden daher den Rechtsanspruch auf Ganztags- und Betreuungsangebote im Zusammenwirken zwischen Bund, Ländern und Kommunen professionell umsetzen und hierzu zusätzlich zum bislang bereits erfolgreich realisierten Platzausbau mindestens 200.000 zusätzliche Ganztagsplätze schaffen. Wir wollen die Chancengerechtigkeit für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung verbessern, indem wir Hürden abbauen. Neben der Unterstützung der Hochschulen durch die Fortführung des Programms „Inklusive Hochschule NRW“ wollen wir mit Blick auf den zunehmenden Anteil digitaler Lehr- und Lernformate auch digitale Assistenzsysteme sowie die digitale Aufarbeitung von Lehr- und Klausurmaterialien bzw. deren Umwandlung in Brailleschrift ausbauen.

Rainer Matheisen

Hierfür ist es wichtig zukunftsfeste Lebensräum zu schaffen.
Das fängt an mit bester Bildung, indem wir auch weiterhin in neueste Technik, mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie modernste Schulen Investieren, denn unser Nachwuchs hat alle Chancen dieser Welt verdient. Das geht weiter über eine moderne Arbeitswelt, die vielfältige Chancen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Selbstständige und Unternehmen bietet. Deshalb werde ich mich auch weiterhin dafür stark machen, dass wir gleiche Chancen für Aufstieg durch Leistung schaffen, unabhängig von Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung oder Religion. Und endet mit bezahlbarem Wohnraum, welcher nur mithilfe der Bereitstellung von mehr Bauland und weniger Bürokratie bei Planung und Genehmigung gelingen kann, so dass das wir das Angebot an verfügbarem Wohnraum nachhaltig erhöhen und den Preisauftrieb dämpfen können.

Stichwort Wahlalter: Ab welchem Alter sollten Menschen bei der Landtagwahl ihre Stimme abgeben dürfen und warum?

Laura Litzius

Die jungen Menschen unter 18 engagieren sich politisch und brauchen eine Stimme. Es wäre nicht fair oder gerecht, ihnen diese Stimme nicht zu geben.
Aus diesem Grund wollen wir das passive Wahlrecht bei Kommunalwahlen sowie das aktive Wahlrecht bei Landtagswahlen auf 16 Jahre herabsetzen. Wir wollen die Gemeindeordnung dahingehend ändern, dass Jugendliche ab 16 Jahren als sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner Ausschüssen auf der kommunalen Ebene angehören dürfen.

Rainer Matheisen

Mit 16 Jahren – Ganz klar! Ich bin immer schon davon überzeugt gewesen, dass junge Menschen schon in jungen Jahren Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen können und sehr wohl in der Lage dazu sind eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu denken und zu handeln. Viele unter 18 Jahren, so wie ich es auch getan habe, engagieren sich bereits politisch und sind kommunalpolitisch aktiv. Deswegen setze ich mich auch weiterhin für ein Wahlrecht ab 16 Jahren ein!

Wie möchten Sie in den kommenden fünf Jahren einen regelmäßigen Austausch mit jungen Menschen sicherstellen?

Rainer Matheisen

Ein guter und nachhaltiger Austausch mit jungen Menschen gelingt nur dann, wenn wir ihnen wirklich und ernsthaft zuhören wollen. Es braucht daher auch weiterhin einen verstärkten Ausbau einer echten Jugendbeteiligung. Die Jugendräte in unseren Städten sind deshalb ein wichtiges Sprachrohr, damit Jugendliche ihre Themen, Ideen und Anliegen auf die politische Agenda bringen können. Politik muss es gelingen, junge Menschen in ihrer Lebensrealität abzuholen. Deshalb müssen auch wir unsere Hausarbeiten machen und entsprechende Zugangs-, und Informationskanäle zu unserer Politik attraktiver gestalten und noch mehr auf die jungen Menschen zugehen. Am Ende ist mir aber vor allem auch eins wichtig – Meine Türen im Landtag stehen immer offen für gute Gespräche, Ideen, Kritik und Verbesserungsvorschläge. Also meldet Euch!

Wie stellen Sie sicher, dass Kinder und Jugendliche politisch mitbestimmen können?

Christine Rachner

Kurzfristig wollen wir die Gemeindeordnung so ändern, dass Jugendliche ab 16 Jahren als sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner Ausschüssen auf der kommunalen Ebene angehören dürfen. Wir wollen kommunalen Kinder- und Jugendparlamenten ermöglichen, ein Mitglied in den Jugendhilfeausschuss zu entsenden, das dort über ein Vorschlags- und Beteiligungsrecht verfügt.
Wir wollen die Kommunen beim Auf- und Ausbau von kommunaler Jugendpartizipation unterstützen. Kinder und Jugendliche sollen das verbindliche Recht erhalten, an Vorhaben mitzuwirken, die sie interessieren. Kommunen und Gemeinden, die Interesse an der Einrichtung eines Kinder- oder Jugendparlaments haben, wollen wir über die Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung NRW stärker durch Beratung unterstützen. Wir erwarten von allen Kommunen, dass sie Strukturen der dauerhaften und verbindlichen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen etablieren, wie sie insbesondere auch Kinder- und Jugendräte darstellen. Dies gilt auch für die Ebene der Landkreise mit einer Anbindung an Kreistage. Bereits bestehende kommunale Strukturen, bei denen das Jugendgremium den Status eines offiziellen Gremiums der Stadt hat und mit denen die Beteiligung an politischen Prozessen verbindlich verankert ist, weisen den Weg.
Kinder und Jugendliche haben sich während der Pandemie in der Debatte um Einschränkungen und Öffnungen des öffentlichen Lebens oft zu wenig berücksichtigt und gehört gefühlt. Wir haben darum bereits die Weichen für das deutschlandweit erste direkt und frei gewählte Landesjugendparlament gestellt. Es soll dauerhafte, krisenfeste Strukturen für Jugendbeteiligung gegenüber der (Landes- )Politik schaffen.

Was werden Sie dafür tun, dass weniger Menschen Diskriminierung erfahren?

Laura Litzius

Wir stehen ein für gleichberechtigte Teilhabe und den konsequenten Schutz vor Diskriminierung, Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Rassismus sowie Diskriminierung oder anderen Formen von Intoleranz treten wir entschieden und konsequent entgegen. Derzeit findet eine Evaluierung der Beratungsstrukturen zu Rechtsextremismus und Rassismus statt. Schon jetzt ist absehbar, dass sich das Zusammenspiel aus mobiler Beratung, Opferberatung und Aussteigerberatung bewahrt hat. Deshalb gilt es, vorhandene Strukturen bedarfsorientiert zu starken und die Beratungsstrukturen auf weitere Phänomenbereiche und Erscheinungsformen auszuweiten. Auch aufgrund der wichtigen Netzwerkarbeit, der Verknüpfung verschiedener Akteure und Beratungseinrichtungen sowie der Vermittlungsfunktion ist eine Verstetigung des Beratungsangebots sinnvoll.