Christine Curtius


Christine Curtius tritt für im Wahlkreis an. Sie ist 36 Jahre alt und arbeitet im Bereich Controlling/ Finanzen.

Wir haben Fragen:

Für was haben Sie sich als Jugendliche oder Jugendlicher engagiert?

Auf offiziellem Posten war ich für mehrere Jahre Klassensprecherin und habe mich in der Schülermitverantwortung engagiert. Außerhalb dieses Amtes war ich stark an unterschiedlichen Meinungen und damit auch an unterschiedlichen Schüler*innen interessiert. Daher gab es für mich per se keine „falschen“ Meinungen, sondern ich wollte die Gründe dafür wissen. Manchmal gibt es in einem Klassenverband Strömungen die einfach da sind, aber später schwer zu verstehen. Wieso gilt es plötzlich als Leistung wenn man jedes Wochenende betrunken ist? Und wieso wird man in Deutschland immer noch ausgelacht wenn man eine gute Note hat? (Und sich das nach der Schule schlagartig umdreht?) Auch wenn ich sicher nicht alle Probleme gelöst habe, hatte ich das Gefühl, dass es schon hilft, unterschiedliche Meinungen anzuhören und sie damit zuzulassen.

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Was ist aktuell die größte Herausforderung für junge Menschen?

Durch Corona haben vor allem junge Menschen viel verpasst: Den eigenen Weg finden, Dinge ausprobieren – merken dass einige nicht so klug waren- oder dass sie brillant sind und man sie nicht mehr missen möchte. All das ist in dieser Lebensphase wichtig. Schon ohne Corona stellt einen das vor Herausforderungen, mit der Pandemie war es teils unmöglich. Momentan scheint es so, als ob die Krankheit ihren Schrecken verliert und die Normalität in Sicht ist.

Jetzt ist es wichtig, eine Balance zu finden: Zwischen dem Drang, Dinge nachzuholen und dem Wissen, dass es nicht gut ist, das Pendel zu sehr umschwingen zu lassen. Eine große Herausforderung sind die teils gegensätzlichen Meinungen in der Gesellschaft. Viele junge Menschen engagieren sich fürs Klima oder politische Positionen mehr als dies in den älteren Generationen je der Fall war. Viele fühlen sich aber auch abgehängt und gar nicht als Teil dieser Gemeinschaft. Die Unterschiede zu akzeptieren und die Zukunft zusammen zu gestalten ist wichtiger denn je.

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Wo in Ihrem Programm merkt man, dass Ihre Partei Kinder und Jugendliche ernst nimmt?

Viele unserer Mitglieder sind Student*innen, Berufsstarter*innen oder Leute die jung im Kopf sind. Nicht ohne Grund stehen wir für ein lebenslanges Lernen, da wir daran glauben dass niemand „genug“ weiß.

Wir möchten junge Menschen in die Demokratie mit einbeziehen: dabei laden wir gezielt U18 Jährige ein und pflegen flache Hierarchien, um unterschiedlichen Positionen Gehör zu verschaffen. Die besten Ergebnisse entstehen dadurch, dass sich jeder Mensch dafür einsetzt worauf er/sie am meisten Lust hat. Expertise in diesen Gebieten zu haben kommt oft automatisch, ist aber kein Muss.
Damit die Generation U18 nicht nur Ideengeber sein kann fordern wir das Wahlalter in Landtags- und Bundestagswahlen auf 16 und in Kommunalwahlen auf 14 zu reduzieren. Mit einem Kreuz auf dem Wahlzettel kann man etwas ändern. Diese Motivation brauchen wir, um die dringendsten Herausforderungen anzugehen: Starke europäische Lösungen. Antworten auf den Klimawandel. Digitalisierung von der die Menschen profitieren.

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Wie soll Schule in fünf Jahren in NRW aussehen?

So wie sie schon vor 5 Jahren hätte aussehen müssen: Eine gute Infrastruktur und ein System, in dem die individuellen Stärken gefördert werden.

Schulgebäude müssen saniert und auf den aktuellen Platzbedarf angepasst werden. Genauso muss die IT Landschaft modernisiert werden. Neben mobilen Endgeräten beinhaltet das eine Art IT Hotline für Fragen zu dem Gerät, geschultes Personal und stabiles WLAN.

Wir fordern ein schulformübergreifendes System, in dem die Schüler*innen von sozialer Durchmischung profitieren und gleichzeitig mit einem Team an Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen ihre Talente entdecken und fördern. Dies erfordert mehr, gut ausgebildetes und gerecht entlohntes Personal. Der Lehrplan muss flexibler werden: Programmiersprachen, wirtschaftliches Know-how und politische Mitbestimmung sollen stärker beleuchtet werden. Auch die Zusammenarbeit mit zukünftigen Arbeitgeber*innen muss gestärkt werden: Wer schon in der Schule spannende Berufsfelder kennt hat mehr Lust auf den Schritt nach dem Abschluss.

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Welchen Aspekt des Klimaschutzes, den Ihre Partei verpennt hat, möchten Sie im Landtag als erstes angehen?

Wir brauchen europäische Lösungen, da die wichtigen Fragen nicht mehr in einzelnen Ländern beantwortet werden können. Klimaschutz ist eine dieser Fragen.

Für den Klimawandel sehen wir einerseits Lösungen, die auf bestehender Infrastruktur aufsetzen. So wollen wir z.B. durch Digitalisierung der Schienennetze mehr Warentransporte auf die Schiene verlegen.

Bei anderen Dingen müssen wir dringend neu denken. Die Landwirtschaft produziert einen Großteil unser Emissionen und ist gleichzeitig Leidtragender. Wir brauchen eine klimafreundliche und nachhaltige Agrar- und Forstwirtschaft. Nachhaltig bedeutet aber auch, dass die Betroffenen eine reelle Chance haben, wirtschaftlich zu überleben. Daher braucht es Planungssicherheit, um Betriebe umzubauen. Auch der Mut, innovative Technologien wie z.B. vertical farming zu integrieren sollte gefördert werden. Anfangsinvestitionen stellen dabei sicher, dass die Landwirte langfristig weniger von Subventionen, sondern von dem Ertrag ihrer Ernte leben können.

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