Du weißt bestimmt schon: 15. Mai 2022 wird ein neuer Landtag gewählt. Dort dürfen aber junge Menschen über 18 und mit deutschem Pass wählen. Deshalb haben wir, der Jugendring Düsseldorf und unsere Mitgliedsverbände, Forderung für junge Menschen an die Politik.

Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre!
Gruppenstunden planen, Beschlüsse diskutieren, Spendenaktionen durchführen, kritische Blicke in die Gesellschaft werfen, eine Haltung entwickeln – aus der Verbandsarbeit wissen wir: Das könnt ihr! Und zwar nicht erst ab 18. Stimmts?
Darum können wir nicht nachvollziehen, wieso das Wahlrecht – eines der grundlegendsten demokratischen Rechte – Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verwehrt bleibt. Durch diese Unterrepräsentation junger Menschen werden politische Entscheidungen verzerrt. Dabei betreffen euch jungen Menschen aktuelle Entscheidungen am längsten.
Übrigens: In Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein darf auf Landesebene bereits ab 16 Jahren gewählt werden. Es geht also!
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Schau doch mal hier:

Diskriminierung abbauen!
Nicht alt genug, nicht weiß genug, nicht christlich genug, nicht gesund genug, nicht deutsch genug, nicht männlich genug, nicht reich genug, nicht heterosexuell genug, nicht was-auch-immer genug. Diskriminierungen sind leider Alltag. Wir setzten auf Antidiskriminierung und Chancengleichheit.
Um (strukturellen) Diskriminierung auf verschiedenen Ebenen entgegenzuwirken, fordern wir:
- Im Berufsleben: anonymisierte Bewerbungen als etablierte Norm.
- In der Strafverfolgung: Unabhängige Ermittlungsstelle für die Polizei. Das heißt Kolleg*innen sollen nicht untereinander ermitteln.
- Besonders in Schule und Verwaltung: Vielfalt leben und Barrieren abbauen. Zum Beispiel durch mehr Sichtbarkeit und Repräsentanz von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen
- Schutzräume (auch safe(r) spaces genannt) unterstützen und fördern
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Bessere Mobilität
Straße, Parkplatz, Autobahn, Parkhaus, Kreuzung, Schnellstraße. Na? Wie viele davon liegen auf euren täglichen Wegen? Zu viele? Ja. Das sehen wir auch so.
Uns stört, dass Landschaft und Mobilität in NRW so stark durch das Auto geprägt sind. Das geht mit immensen Umweltbelastungen einher und nimmt sehr viel Platz im öffentlichen Raum ein. Zudem wird es für junge Menschen schwieriger sich flexibel und sicher fortzubewegen. Tickets für den ÖPNV werden teurer und manche Orte lassen sich ohne Auto nach 19 Uhr kaum mehr erreichen. Wir fordern eine Trendwende, um nachhaltige, sichere und flexible Mobilität auch für junge Menschen und unabhängig vom Einkommen zu gewährleisten.
Wir fordern:
- Kostenloses NRW-Ticket für alle unter 27 oder NRW weit maximal 1€ pro Tag (365€ pro Jahr)
- Zusammenlegen von Verkehrsverbünden in NRW, um ÖPNV-Nutzung zu erleichtern.
- Jugendgerechter und barrierefreier Ausbau ÖPNV
- Radschnellwege konsequent und zeitnah ausbauen.
- Es braucht ein Umdenken und die Koordination sowie Unterstützung für ein flächendeckendes Radwegenetzen in Städten, Fahrradparkplätze, Aufladestellen für e-bikes und Pedelecs und Säulen mit Werkzeug sowie Luftpumpe.
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Verbesserungen beim Wohnen!
Hach… Endlich zu Hause. Ein sicherer, angenehmer Ort zum Wohlfühlen, Entspannen und Energien auftanken und gleich um die Ecke gibts Parks, Kultur, Sport, Bildung und Ausgehen könnt ihr hier auch. Oder doch nicht?
Wohnen ist ein Grundbedürfnis ist und ein wesentlicher Faktor für ein gesundes Leben., Trotzdem ist es besonders für junge Menschen schwierig ansprechenden Wohnraum zu finanzieren. In der Großstadt Düsseldorf macht sich Wohnungsmangel deutlich bemerkbar.
Wir fordern:
- Ausbau von genossenschaftlichem Wohnen
- Ausbau von Studierenden- und Azubiwohnen
- Ausbau, Reformierung und Entfristung des Sozialen Wohnungsbaus
- Wiedereinführung der Wohnungsgemeinnützigkeit
- Wiedereinführung des Zweckentfremdungsverbots
- Maßnahmen, die die Spekulation mit Bauflächen und Immobilien begrenzen
- Verlangsamung der Mietsteigerungen
- Stärkung der Rechte von Mieter*innen
- Ausbau von genossenschaftlichem Wohnen
- Ausbau von Studierenden- und Azubiwohnen.

Mehr Chancengleichheit in der Bildung!
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!?! Wie die Mutter, so die Tochter?!? Wie der Vater, so der Sohn??!
In einem gut funktionierenden Bildungssystem sollte Chancengleichheit an erster Stelle stehen. In Deutschland hingegen hängen Bildungsbiografien in hohem Maße von dem Bildungsgrad der Eltern ab. Das muss sich ändern! Alle Kinder und Jugendliche müssen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die gleichen Chancen auf gute Bildung haben.
Deshalb fordern wir:
- Schulen finanziell stärker unterstützen – von der Sanierung maroder Gebäude über die Ausstattung und die Anzahl motivierter Lehrer*innen und Schulsozialarbeitenden.
- Vielfalt in der Schulbildung,
- Stärkung der Inklusion von jungen Menschen mit Behinderung in Kita und Schule wie in der UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen
- Transparenz und aktive Kommunikation über Fördermöglichkeiten

Soziale Gerechtigkeit!
In der Coronapandemie zeigte sich, dass ihr als junge Menschen die Auswirkungen besonders intensiv spürt. Insgesamt sank eure Zufriedenheit besonders stark. Einschränkungen in den Bereichen Freizeit, Erholung, Partizipation und soziales Miteinander trafen euch besonders hart. Zudem erschweren weniger Ausbildungsplätze die Zukunftsplanung und höhere Lebenshaltungskosten stehen eingebrochenen Einkommen gegenüber.
Das ist nicht im Sinne sozialer Gerechtigkeit, nach der keine Gruppe schlechter gestellt werden sollte als andere.
Wir fordern eine Mischung aus strukturellen und sofortigen Maßnahmen, um faire Zukunftschancen für junge Menschen unabhängig ihres sozialen Status zu garantieren:
- Umfassende Analysen von Jugendarmut
- Unterstützung obdachloser Jugendlicher, zum Beispiel durch mehr Sleep-Ins (Notfallunterkünfte).
Es sollte zudem ermittelt werden inwiefern es geschlechtsspezifische Angebote braucht. - Jugendgerechte Räume ohne Konsumzwang (also nicht nur Cafés, Restaurants, Malls in denen man Geld ausgeben muss, um sich dort aufhalten zu dürfen)
- Digitale Teilhabe gewährleisten – Landesförderung für Internet und technische Geräte.
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